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Was ist die Schwarzbäuchige Taufliege?

Auch als Drosophila melanogaster bekannt, gilt die Schwarzbäuchige Taufliege als nur eine von vielen Tausenden Taufliegenarten. Bereits im Jahre 1830 wurde sie zoologisch erfasst und beschrieben. In Studien einbezogen wurde sie Anfang des letzten Jahrhunderts zur Forschung von Inzucht. Ab 1910 startete die Züchtung der Taufliege im Labor. Früher galt die Schwarzbäuchige Taufliege als Insekt, das vermehrt in Gebieten mit subtropischen Einflusszonen vorkam. Heutzutage ist diese Fliege weit verbreitet und findet sich auch hierzulande wieder. Selbst härteste Winter übersteht die Schwarzbäuchige Taufliege, indem sie ganz einfach in den Behausungen der Menschen wartet, bis die höheren Temperaturen zurückkehren. Dieses Verhalten der Anpassung sicherte ihr einen festen Platz in den Breitengraden Europas.

Das Aussehen der Schwarzbäuchigen Taufliege

Als gerade einmal 2,5 Millimeter groß, geben sich die Weibchen der Gattung Schwarzbäuchige Taufliege zu erkennen. Auffällig sind ihre bunt schimmernden Flügelpaare und ihre rötlichen Augen sowie ihr bräunlich bis oranger Rücken, der die Schwarzbäuchige Taufliege sofort unter ähnlichen Arten hervorstechen lässt. Noch kleiner als die Weibchen der Fliegenart sind die Männchen, die zudem über einen etwas dunkler gefärbten Bereich am Ende ihres Körpers verfügen und sich somit abzusetzen wissen. Ebenfalls erweist sich ihr Hinterleib als etwas runder im Vergleich zum Weibchen, die einen eher spitzer zulaufenden Hinterleib besitzen, der zudem von Streifen geprägt ist.

Die Eiablage der Schwarzbäuchigen Taufliege

Wenn sich die Schwarzbäuchige Taufliege vermehrt, legt sie hunderte von kleinsten Eiern ab. Diese sind weniger als einen halben Millimeter groß. Beliebte Ablageorte der gelblichen Eier sind vergammelte Früchte, etwa auf einem Komposthaufen oder einem offenen Müllsack. Generell bevorzugt die Fliegenart organische Materialien, um ihre Eier optimal ablegen zu können. Ein besonderes Merkmal der Taufliegen ist es, den Duft von Zitrusfrüchten zu bevorzugen. Wie allgemein bekannt ist, besitzt Zitronensäure Abwehrstoffe, die bei den meisten Tieren und Insekten als unbeliebt gelten.


Somit schützt sich die Schwarzbäuchige Taufliege durch Zitrusfrüchte vor potenziellen Feinden. Werden die Eier im Hochsommer abgelegt, können die ersten Larven bereits nach einem Tag schlüpfen und profitieren von den faulenden, organischen Materialien als erste Nahrungsquelle. Hierbei fressen diese weniger das Material selbst, als viel mehr vorhandene Mikroorganismen, die sich durch Faulprozesse gebildet haben. Hat die Larve der Taufliege genügend Nahrung aufgenommen, beginnt sie sich zu verpuppen. Dieser Prozess dauert bis zu neun Tagen. Danach schlüpft eine ausgereifte Schwarzbäuchige Taufliege. Es dauert nur wenige Stunden, dann ist die Fliege bereits geschlechtsfähig, dazu in der Lage, sich zu vermehren und neue Eier zu bilden.

Die Schwarzbäuchige Taufliege in der Forschung

Die Schwarzbäuchige Taufliege gilt als ideales Forschungsobjekt in der Genetik, denn sie besitzt zahlreiche Komponenten, die sich auch auf komplexes Genverhalten übertragen lassen. Bereits vor einem halben Jahrhundert realisierten Wissenschaftler Kreuzungsexperimente anhand der Fliegen. Auf diese Weise gelang es Mutationen zu erzeugen, die durch die Bestrahlung von Röntgenstrahlen verstärkt wurden und diese wiederum zu analysieren. Erst 2000 wurde die Sequenzierung des Genoms erfolgreich abgeschlossen und es wurden somit über 100 Millionen Basenpaare aufgeschlüsselt. Insbesondere die Ähnlichkeit mancher Gene in Bezug zu menschlichen Genen sorgt seit je her für Beachtung der Taufliege. Inzwischen wird die Sequenzierung der Taufliege auch in der Erschaffung neuartiger Krebsmedikamente für Menschen genutzt, denn sie weist bis zu 70 Prozent ähnliche im Verdacht Krebs auszulösen stehende Gene auf.


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